David Kingwill – Mein Lebensweg
Bis August 2001 habe ich in Südafrika gelebt, wo ich mein dreijähriges Studium des Naturschutzes am Saasveld, einer Außenstelle des Port Elizabeth Technikons, mit staatlichem Diplom abgeschlossen habe.
Aufgewachsen in einer Kultur des Umweltschutzes, da mein Großvater in den 30er Jahren in Pionierarbeit den Weg für das Konzept der ökologischen Landwirtschaft in der Karoo (Halbwüstengebiet in Südafrika) bahnte und mein Vater Vorsitzender des National Resources Committee war, wurde mein Interesse für diesen Bereich bereits in sehr jungen Jahren geweckt.
Dieses Interesse hat nie nachgelassen, in meiner Schulzeit gründete ich Kommittees wie das Wildlife Kommittee und die Ornithologische Gesellschaft der Schule, und während meiner Ferien arbeitete ich für Reservate in der Umgebung oder auf unserer Farm, die sowohl Wildtiere, als auch Nutztierhaltung miteinschloß. Bald nach meiner 12jährigen Schulausbildung schrieb ich mich am Saasveld College in George für den Studiengang Naturschutz ein.
Naturschutz ist das Studium aller verschiedenen Aspekte, die für den Schutz natürlicher Gebiete und deren Fauna und Flora von Bedeutung sind. Um dies zu erreichen, braucht man nicht nur ein klares Verständnis von der Biologie der verschiedenen Arten und den ökologischen Prozessen, die in der Natur ablaufen, sondern auch die Fähigkeit mit Menschen zu kommunizieren, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und die Menschen über die Bedeutung eines Lebensstils zu unterrichten, der nicht zur Bedrohung irgendeiner Spezies führt, sei es durch Umweltverschmutzung oder durch sinnlose Ausbeutung eines Gebietes. Man braucht außerdem das Fachwissen darüber, wie man einen bestimmten Organismus erforscht, um mehr darüber zu lernen und so den Schutz dieser Spezies zu ermöglichen.
Im Rahmen meines Stuidums arbeitete ich in Ostafrika in verschiedenen Bereichen des Naturschutzes, wie Fang, Umsetzung und Beobachtung von problematischen Leoparden (die Vieh der umliegenden Farmen getötet hatten), Umweltbildung (mit der American School for Field Studies) und Forschung (mit dem Serengeti Lion Research Project).
Im Krüger Nationalpark und im De Hoop Nature Reserve war ich an Umweltbildung, Wildfang, Aufrechterhaltung der Infrastruktur, Personal-management, Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen, Forschung, Kontrolle der fremdländischen Pflanzen und Tiere und Verwaltungsaufgaben beteiligt.
Am 28 September 2001 heiratete ich meine deutsche Frau und begann mir hier in Deutschland ein Leben aufzubauen. Da mein Naturschutz Diplom von den deutschen Behörden nicht anerkannt wurde, musste ich ganz von vorne beginnen. Um meine Familie zu ernähren nahm ich jede Arbeit an, die ich bekam. Dies beinhaltete Zeitungen auszutragen, Parkettlieferungen und Arbeit bei einer Baufirma. Auch wenn es nicht meine Traumjobs waren, ermöglichten diese Arbeiten mir Deutsch zu lernen, das deutsche Wirtschaftssystem, die Kultur und Menschen Deutschlands kennenzulernen.
Eines Tages fragte mich eine Freundin meiner Frau, warum ich (als Muttersprachler, der nicht nur eigene Kinder sondern auch bereits Erfahrung im Unterricht von Kindern hat) nicht Englischunterricht für Kinder anbiete? Das ist genau das, was ich daraufhin begann. Bald baten mich die Eltern der Kinder, die in meine Kurse kamen, um Hilfe die ich gerne gab. Über Mundpropaganda kamen weitere Erwachsene auf mich zu, später Firmen (wie Schattdecor, Cubeware, Hamberger, Aladin usw.) und schließlich staatliche Schulen (wie Berufsschule 1 Rosenheim und Ignaz Günther Gymnasium) aus der Umgebung.
Nachdem ich in einer Vielfalt von Jobs, Kulturen und Ländern Erfahrung gesammelt hatte und eine Liebe zur Vielfalt der Menschheit hege, kann ich mich gut mit Meschen jeglicher Herkunft und Interessen unterhalten. Außerdem habe ich durch die Notwendigkeit selbst eine Sprache (Deutsch) innerhalb von kurzer Zeit erlernen zu müssen, Erfahrungen und Techniken gewonnen, die sich auch bei meinen Schüler stets aufs Neue bewähren.
Zu guter Letzt möchte ich all den hunderten von Klienten danken und damit meine ich nicht nur meine Privatschüler sondern auch die Schüler der Schulen und verschiedenen Firmen an denen ich unterrichte oder unterrichtet habe. Ohne Eure Hilfe, diverse Englischprobleme, Euer Feedback und Eure Vorschläge wäre ich nicht der Lehrer, der ich heute bin. Über die Jahre sind viele von Euch zu guten Freunden für mich geworden und helfen mir in den Bereichen, in denen Ihr glänzt. Ihr seid ein wichtiger Teil meines Lebens geworden und ich hoffe, das Privileg zu haben noch viele weitere Freunde zu finden – wer weiß, vielleicht bist ja Du, lieber Leser, der Nächste?